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Die Chronologie

Vorgeschichte
 
Die dritte Reise, nach 2008 Rumänien und 2010 Ukraine, die sich speziell an die alten Land-Rover der Serien I – III richtete, führte uns dieses Mal nach Albanien.
Bereits 2011 begannen parallel zur Routenplanung die Vortreffen in der Lüneburger Heide, die dazu dienten, sich untereinander zu beschnuppern und näher kennenzulernen. Das Besondere an dieser Tour war diesmal die europäische Zusammensetzung der Teilnehmer. Es kamen trotz der langen Anreisewege je ein Team aus Österreich, Belgien und Schweden zu den Vortreffen. Die Teilnahme an der Expedition war wie jedes Mal für alle Teilnehmer kostenlos. Jeder hatte lediglich seine eigenen Ausgaben zu tragen.

Die »Expedition«
 
Anfang September 2012 machten sich dann 6 Fahrzeuge mit insgesamt 10 Personen aus Schweden, Belgien, Österreich und Deutschland auf den Weg in die italienische Fährstadt Ancona, von wo aus es dann mit der Fähre weiter bis Igoumenitsa in Griechenland ging. Die albanische Grenze ist von Igoumenitsa nur einen Katzensprung entfernt.
Der Streckenverlauf war diesmal als Rundreise gedacht, da wir auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg eine Fährüberfahrt  von und nach Italien eingeplant hatten. Diese Planung erwies sich als optimal, da die Strecke so jederzeit abkürzbar war und somit viel Platz für spontane längere Aufenthalte bot. Auch sollte diesmal mehr Platz für Sightseeing bleiben. So konnten wir aufgrund der vielen schönen Übernachtungsplätze auch nur den Südteil Albaniens bereisen. Der Nordteil wird dann vielleicht in einer weiteren Expedition das Ziel sein.
Der Grenzübertritt nördlich von Igoumenitsa verlief vollkommen problemlos, und so machten wir uns bei bestem Wetter auf in Richtung Syri i Kalter, einer 12° C kalten Karstquelle, wo wir auch unsere erste Nacht verbrachten. Einige Mutige nutzten die Quelle denn auch zum Baden, doch selbst die Härtesten unter ihnen hielten es nur Sekunden in dem sehr kalten Wasser aus.
Wie auch schon bei den vorangegangenen Expeditionen waren die Übernachtungsplätze fernab jeglicher Campingplätze oder Hotels. Wir übernachteten in Boden- oder Dachzelten dort, wo es schön war und sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wie Flüssen oder Stränden zum Waschen und Baden anbot.
Die weitere Route führte uns durch den östlichen Landesteil nordwärts. Unterwegs gab es ausreichend Möglichkeiten zu tanken und einzukaufen. Die Verständigung mit den sehr freundlichen Albaner klappte letztendlich meist doch mit Händen und Füßen. Generell war es kein Problem, in Albanien einzukaufen. In den zahlreichen kleinen Läden bekam man immer und überall das Nötigste. In größeren Städten wie Gjirokastra oder Tirana konnten viele junge Albaner bereits Englisch sprechen, ein Zeichen, dass die Jahrzehnte lang dauernde Isolation des Landes nun endlich ein Ende zu finden scheint. Während die Städte und Dörfer für westeuropäische Verhältnisse extrem
ärmlich aussahen, war das Mobilfunknetz bereits sehr weit und gut ausgebaut, so dass wir fast von überall mit einer im Land gekauften Prepaid- Datennetzkarte tagesaktuelle Meldungen von der Tour zu Facebook hochladen konnten. Eine dort in Albanien gekaufte Datennetzkarte z.B. von vodafone ist extrem günstig. Die Burg in Gjirokastra war ein besonderes Erlebnis, da man sie vollkommen frei und ohne Absperrungen erforschen konnte. Eine Taschenlampe ist unbedingt empfehlenswert. Anschließend ging es weiter durch die Berge nach Antigoneia, einer archäologischen Ausgrabungsstätte einer antiken Stadt. Etwas unterhalb fanden wir einen Übernachtungsplatz mit einem herrlichen Blick auf das nächtliche Gjirokastra. Weiter ging es nach Benja mit seinen warmen Thermalquellen in unmittelbarer Nähe eines imposanten Canyons. Leider begann es hier heftig zu regnen, so dass wir die geplante Durchwanderung des Canyons aufgeben mussten. Ersatzweise kletterten wir weiter oberhalb durch den Canyon. Im Regen in einer der Thermalquellen zu baden war dennoch oder gerade deswegen herrlich entspannend. Leider ist im Gespräch, dass die Quellen touristisch erschlossen werden sollen, umso schöner, noch vorher in absoluter Einsamkeit dort gewesen zu sein. Die nächsten Tage ging es dann richtig offroad weiter. Einen Tag lang mussten wir die Wege mit Schaufeln und Spitzhacke wieder befahrbar machen, weil sie durch Felsen und Geröll verschüttet waren. Am darauf folgenden Tag schlugen wir unser Lager in der Nähe eines Ortes auf, der in Google Earth als „Atomschutzbunker“ bezeichnet war und von den Bildern her verlassen wirkte. Diesen wollten wir natürlich besuchen und näherten uns durch einen Canyon an. Wir befanden uns bereits unterhalb der Anlage und waren gerade im Begriff, die Felswände zu erklimmen, da erschienen plötzlich Soldaten und riefen laut. Wir fühlten uns entdeckt und bangten bereits um unsere Fotoapparate und Videokameras, doch das Geschrei galt nicht uns, und so konnten wir uns wieder unerkannt durch den Canyon entfernen. Eine Begegnung mit dem albanischen Militär wäre wohl unter diesen Umständen nicht sonderlich erstrebenswert gewesen. Dennoch war auch dieser Canyon unheimlich schön gewesen. Über Berat, Gramsh und Elbasan ging es dann weiter westwärts in Richtung Tirana, da wir uns so langsam auf den Rückweg in Richtung Griechenland machen mussten. In Tirana besuchten wir einen recht großen Obst- und Gemüsemarkt, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Aber nach kurzer Zeit war uns diese Stadt dann zu laut, zu groß und zu bevölkert, so dass wir sie fast fluchtartig wieder verließen in Richtung Durres. Dort besuchten wir das Amphitheater, welches eines der größten auf dem Balkan sein soll und erst 1966 entdeckt wurde. Es ist erst teilweise freigelegt, da es sich inmitten eines Wohngebietes befindet. Im Anschluss fanden wir ein absolutes Highlight, eine verlassene Villa weit über den Dächern von Durres. Die Villa gehörte einst einem albanischen König und ist in den letzten Jahren arg geplündert worden. Dennoch kann man im Inneren noch immer den Prunk sehen und spüren, der vor Zeiten hier geherrscht hat. Ab Durres, der wichtigsten Hafenstadt Albaniens, ging es dann südwärts entlang der Küste. Die Übernachtungsplätze an den albanischen Stränden zählten dann auch zu den Highlights der Tour, da sie fast vollkommen leer waren und das Mittelmeer noch immer sehr angenehme Temperaturen hatte.
Als letzter touristischer Punkt stand dann Butrint auf der Liste, eine antike Ruinenstätte in der Nähe von Sarande. Butrint ist touristisch erschlossen und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Eine böse Überraschung erwartete uns letzendlich an der albanisch- griechischen Grenze, denn die war am Morgen unserer Ankunft von griechischer Seite aus geschlossen worden. Und nicht nur die, alle albanisch- griechischen Grenzübergänge wurde für 48 Stunden wegen eines Generalstreiks der griechischen Zöllner geschlossen. Das war sehr ärgerlich, fuhr doch unsere Fähre Mitternacht in Igoumenitsa ab. Nur der Hartnäckigkeit unseres schwedischen Mitfahrers, der die griechischen Zöllner immer wieder durch Nachfragen und permanente Anwesenheit vor dem Zöllnerbüro nervte, war es zu verdanken, dass unser Konvoi nach Anbruch der Dunkelheit trotz andauernden Streiks von den Griechen über die Grenze gelotst wurde. Ansonsten hätten wir keine Chance gehabt, die Fähre rechtzeitig zu erreichen und pünktlich wieder in unseren Heimatländern zu sein. Was für ein Abschluss dieser herrlichen Tour, bei der aus anfänglich fast unbekannten Teilnehmern Freunde wurden.
Das Wetter war meist trocken und sommerlich warm. Nachts allerdings gingen die Temperaturen doch schon spürbar herunter, besonders in den höheren Lagen.
Bis auf ein Fahrzeug waren alle anderen mit CB-Funk ausgestattet, was die Kommunikation unter den Teams während der Fahrt ausgesprochen vereinfachte. So wurde dieses Kommunikationsmittel dann auch ausgiebig genutzt und sorgte für so manchen Spaß während der Reise. Navigiert wurde wieder mithilfe digitaler Karten und GPS, was ausgezeichnet funktionierte. Diesmal kam ein Android-Tablett-PC zum Einsatz, welcher es aufgrund seiner Größe problemlos ermöglichte, die Route vor Ort anzupassen bzw. umzuplanen.
Unterwegs mussten wieder einige kleinere Reparaturen an den Landys durchgeführt werden. Zwei defekte Reifen, Anlasserprobleme, eine verölte Bremse, Kühlprobleme sowie ein Motor mit nur noch drei Zylindern sind mir da in Erinnerung geblieben. Übrigens brachte der Landy mit den nur noch drei Zylindern seine Besitzer dennoch 1800 weitere Kilometer sicher nach Hause. Die im nach hinein lustigste „Panne“ passierte in Italien auf dem Hinweg, als aufgrund der irritierenden Beschriftung an den Zapfsäulen einer der Benziner mit Diesel betankt wurde und erbärmlich bei der Weiterfahrt zu räuchern begann.
Bis auf die eine Tagesetappe, wo wir mit Schaufel und Spitzhacke den Weg ebnen mussten, um die Hangabwärtsneigung zu minimieren, waren die Strecken mit 4x4 sehr gut zu befahren.
Auch dieses Mal wurde die Expedition wieder vom Land-Rover-Service in Ottersberg bei Bremen unterstützt, welcher die von uns mitgenommenen Ersatz- und Verschleissteile kostenlos zur Verfügung stellte. Dafür von hier aus
noch einmal herzlichen Dank.
Wer Lust auf mehr Bilder und Berichte bekommen hat, kann unter http://dieexpedition.de und http://facebook.com/dieexpedition auch auf die bereits stattgefundenen Expeditionen 2008 Rumänien und 2010 Ukraine zugreifen. Auch werden dort Informationen zur kommenden Expedition erscheinen, die voraussichtlich im Sommer 2014 stattfinden wird.
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